Unter dem Motto »Wahre Helden packen's an« hatte die Krostitzer Brauerei gemeinsam mit der Stadt Leipzig 2021 eine Aktion zur Förderung eines grüneren Stadtbildes ins Leben gerufen. Von jedem verkauften Kasten flossen 50 Cent an Leipziger Naturprojekte. Insgesamt wurde dabei die stolze Summe von knapp 100.000,- Euro erreicht! Umweltbürgermeister Rosenthal konnte Schecks für drei Projekte in Empfang nehmen: Für Sanierungen im Wildpark, für einen neu errichteten Artenschutzturm und die Schaffung wertvoller Grünstrukturen in der Rietzschke Aue. Brauereichef Wolfgang Welter freut sich: »Ein großes Dankeschön geht an alle Helden, die mit angepackt haben! Jeder Kasten hat die Aktion vorangebracht, und so haben viele kleine Beiträge am Ende etwas Großes bewirkt.«
Umweltbürgermeister Rosenthal (ganz links) konnte zwei Schecks im Gesamtwert von rund 66.000,- Euro von Brauereichef Welter entgegennehmen. Das Sika-Wild (Mitte) im Wildpark beäugte neugierig »sein« Drittel der Fördersumme.
Der Wildpark Leipzig im südlichen Auwald beherbergt zahlreiche Tierarten und ist eines der beliebtesten Naherholungsziele der Stadt. Hier werden ca. 25 Tierarten mit insgesamt etwa 250 Tieren gehalten, die in Mitteleuropa in der freien Wildbahn vorkommen (Reh, Schwarz, Rotwild), früher hier angesiedelt waren (Wisent, Luchs, Elch) oder in jüngster Zeit bei uns heimisch geworden sind (Waschbär, Muffelwild, Mink). Neben dem Artenschutz für einheimische Tiere möchte der Wildpark als offenes Informationszentrum aktiv die Umweltbildung fördern. Der Eintritt zum Gelände ist frei. Mit einem Teil des gesammelten Betrages wollen wir den Ausbau und Unterhalt des rund 46 Hektar großen Parks unterstützen.
Das überwiegend tagaktive Wild stammt ursprünglich aus Ostasien und kann sich zügig an unterschiedliche Lebensräume anpassen. Sein bevorzugter Lebensraum sind wasserreiche Laubwälder mit dichtem Unterholz. Der Sikahirsch ist deutlich kleiner als das nah verwandte Rotwild und ähnelt in seiner Größe dem Damwild. Sikas leben in kleineren Familienverbänden oder lockeren Trupps zusammen. So auch im Wildpark Leipzig. Ältere Hirsche ziehen meist als Einzelgänger umher.
Folgende Bereiche sollen saniert werden:
ZEITHORIZONT:
Sanierung/Instandhaltung: II. - III. Quartal 2021
Abschluss: Ende Oktober 2021
Im Leipziger Osten entsteht ein Pilotprojekt in Sachen Biodiversität, Artenschutz und Klimaanpassung. Im Bereich der Östlichen Rietzschke wird eine 1,7 Hektar große öffentliche Grünfläche mit dem Charakter einer natürlichen Auenlandschaft erschaffen. Die neu angelegte Fläche soll heimischen Tierarten einen Rückzugsort im urbanen Raum bieten. Naturnah gestaltete Wiesen sowie ein Saum aus Sträuchern und Bäumen fördern neben positiven klimatischen Aspekten nicht nur die Artenvielfalt, sondern bieten auch Erholung für die Anwohnerinnen und Anwohnern.
1. ANLEGEN VON LANGGRASWIESEN
Zur Erhöhung der Biodiversität werden großflächig Langgraswiesen angesät, wofür ausschließlich zertifiziertes Wildpflanzensaatgut aus kontrolliertem Anbau mit gesicherter regionaler Herkunft zur Verwendung kommt. Insgesamt sollen 12.000 m² Frisch- und Fettwiesen hergestellt werden.
ZEITHORIZONT:
April - Juni 2021
2. EINBAU VON SANDLINSEN:
Eine Vielzahl der einheimischen Wildbienenarten nisten im Erdboden, so dass klassische Insektennisthilfen aus Röhrchen, Halmen oder Holzstämmen für diese Arten nicht nutzbar sind. Abhilfe schaffen hier sogenannte Sandlinsen aus lehmigem bzw. ungewaschenem Sand, der dafür auf einer Fläche von mindestens einem Quadratmeter ungefähr 40-60 Zentimeter tief in den Boden eingebracht wird. Zur Stabilisierung sind plattige Steinlagen einzubauen, die in Hang- und Böschungslagen die Sandschichten gegen Erosion stabilisieren. Zum Schutz vor größeren Tieren können die Sandlinsen partiell mit Steinen, Wildstauden und dornigen Ästen von z. B. Schlehdorn, Wildrosen oder Brombeeren abgedeckt werden.
Ein Teil der Fördersumme wird für vier Sandlinsen mit jeweils 5 -15 m² eingesetzt.
ZEITHORIZONT:
September 2021
In unmittelbarer Nähe zur Östlichen Rietschke entsteht ein Artenschutzturm „Folly“ als Kunstwerk und Habitat für gefährdete Tiere wie Wildbienen und Vögel. Solche „Follies“ sind nicht nur Blickfang und Schutzraum, sondern laden als gestalterische Landschaftselemente zum Entdecken ein! Der Bau und die Konstruktion des geförderten Objektes ist dabei teilweise transparent und damit einsehbar. Die natürliche Form des hölzernen Turmes erinnert Blütenkelche oder Frucht. Von innen können Nisthilfen bzw. regelrechte „Apartments“ für verschiedene Arten beliebig platziert werden. Außen entstehen zusätzlich „Balkone“ und Landeplätze auf den herausragenden Vierkanthölzern.
ZEITHORIZONT:
Planung und Entwurf: September 2020
Fundamentierung: April 2021
Lieferung und Montage Turm: August 2021