Er reiht sich ein in die lange Tradition Krostitzer Brauer: Der Auszubildende und Jungbrauer Steven Rostock, drittes Lehrjahr. Arbeitsweg: 50 Meter. Ein echter Krostitzer – aufgewachsen mit der „Nähe zum Bier“. Die Idee zum Beruf? Über ein Schulpraktikum. Die Arbeit als Vertreter einer traditionsreichen Zunft mit Verantwortung? Mit Überzeugung.
Aber welche Aufgaben verfolgt ein Brauer in einer modernen Brauerei, die mit einer Produktionsmenge von etwa 5000 Hektolitern am Tag arbeitet? „Natürlich rühre ich nicht mit dem Holzlöffel in der Maische“, erklärt Rostock. „Der Anspruch ist hoch – wir wollen aus einer Reihe von Naturprodukten, die gewissen Schwankungen unterliegen, immer den gleichen, feinherben Geschmack und die gleiche hohe Qualität holen. Daher läuft vieles automatisiert – muss aber natürlich ständig überwacht werden.“ Dazu steht im Sudhaus ein modernes Terminal, auf dem eine Reihe von Prozessen, Werten und Ständen in Echtzeit abgebildet werden. Die Brücke von Raumschiff Enterprise. „Der Brauprozess muss ständig überwacht werden“, so Rostock. „Und dazu gehört auch das nachjustieren und regeln der einzelnen Parameter.“ Aber auch handfeste Arbeit ist gefragt. „Die Kontrolle der Durchflüsse oder das Spülen der Würze läuft nicht nur über den Computer – hier wird tatsächlich an den jeweiligen Stationen gearbeitet.“
Und wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? „In der Frühschicht ist um 6 Uhr Arbeitsbeginn, mit Frühstücks- und Mittagspause geht es dann bis 14.50 Uhr“, so der Schwarzbier-Fan. Und dann kommt die Freizeit. Die ist bei Steven Rostock geprägt von Sport wie Fußball – und dem gelegentlichen Treffen mit anderen Brauern. “Über Ausbildung und Job knüpft man natürlich Kontakte. Und da ist der Austausch dann natürlich interessant.” So knüpft Steven Rostock an fast fünf Jahrhunderte Brautradition an – und leistet seinen Beitrag zur Fortschreibung.